Bokeh-Effekt richtig fotografieren

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Der Begriff Bokeh kommt aus dem japanischen und bedeutet so viel wie Nebel und Schleier. In der Fotografie werden durch den Bokeh-Effekt Motive durch einen unscharfen und verschwommenen Hintergrund hervorgehoben. Insbesondere in der Makrofotografie bei Aufnahmen von Blumen und Blüten wird der Effekt häufig benutzt. Aber auch in der Portrait- und Modefotografie findet er regelmäßig Verwendung, um farbenreiche Motive in den Vordergrund zu stellen und einen räumlichen und tiefen Eindruck zu schaffen.

Wie erzeuge ich den Bokeh-Effekt

Das Ziel beim Bokeh-Effekt ist es, den Hintergrund verschwimmen zu lassen und Akzente von Farben in leicht eckigen bis runden Mustern zu setzen. Die Muster im Hintergrund kommen dabei durch Lichtreflexionen im Objektiv zustande. Deine Kamera bietet dir drei verschiedene Möglichkeiten, um Bokeh fotografieren zu können:

  • Blende: Eine größere Blendöffnung erzeugt einen unschärferen Hintergrund. Die besten Ergebnisse erzielst du mit den Blendwerten 1,4 und 2,8. Höhere Blendwerte stellen den Hintergrund oft zu scharf dar.
  • Objektiv: Verwende ein lichtstarkes Objektiv und passe die Anzahl der Blendlamellen an. Objektive mit 5 bis 7 Blendlamellen erzeugen eckige, einem Polygon gleichende Unschärfekreise. 8 bis 10 Blendlamellen erzeugen eher runde und weiche Unschärfekreise. Objektive mit mehr als 10 Blendlamellen glätten die Kreise noch weiter und bieten sich für ein sehr weiches Bokeh an. Wir empfehlen, eine Anzahl von 8 bis 10 Blendlamellen zu testen und abhängig von dem zu erzielenden Ergebnis hoch- oder runterzuregeln.
  • Brennweite: Längere Brennweiten führen zu einem unschärferem Hintergrund, da der Bildwinkel kleiner und das Motiv fokussiert wird. Für den Bokeh-Effekt eignen sich Brennweiten von 70 bis 200mm.

Tipps zur Wahl des Hintergrunds

In der Makrofotografie wird der Bokeh-Effekt häufig zum Fotografieren von farbenreichen Blumen und Blüten verwendet. Um die Komplexität der Farben zu verstärken, eignen sich besonders komplementäre Farben für den Hintergrund. Dabei muss nicht immer ein dunkler Hintergrund das Komplementär bilden. Gerade im Zusammenhang mit der japanischen Herkunft des Wortes Bokeh, fallen einem die rosaroten Kirschblüten mit oftmals blau-weißem Hintergrund ein.

Die Portrait- und Modefotografie bedient sich für den Bokeh-Effekt häufig an Gebäuden bei Nacht mit einzelnen Lichtpunkten. Aber auch ein grüner Hintergrund in der Natur kann besonders für sympathische Portraitaufnahmen ansprechend sein. Der Kreativität sind bekanntlich auch hier keine Grenzen gesetzt.

Fazit

Durch den Bokeh-Effekt wird der Hintergrund eines Motivs verschwommen, sodass dieses stärker im Vordergrund steht und das Bild tiefer erscheint. Der Bokeh-Effekt lässt sich mit den drei wesentlichen Kameraeinstellungen Blende, Objektiv und Brennweite beeinflussen. Für den Hintergrund eignen sich besonders komplementäre Farben.

Jan-Lukas Knoch
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